Esel trifft auf Mercedes!!!                                   Skodhre 18.10.2011

     

Wir sind am 03. Oktober in Albanien eingereist und haben uns sehr gefreut als wir den ersten Kaffee trinken gingen, billig und stark! Der aufmerksame Leser weiss sicherlich das wir im Besitz eines kleinen eigenen Travelguide sind welcher fuer uns von unseren Albanischen Freunden Ahdit, Aigla und Jerry die wir in der Tuerkei trafen zusammengestellt wurde. Er enthaelt ein paar Reiseziele und Hoteltipps mit persoenlichen Anmerkungen fuer die Besitzer damit wir auch den richtigen Preis bezahlen. Da sie Archaeologen hier sind und in ganz Albanien arbeiten kennen sie sich wirklich super aus und es hat super mit den Hotels geklappt.

Unsere erste Station war eine Stadt am Meer mit dem Namen Ksamili dort bekamen wir ein super schoenes Zimmer bei Papi und gingen erstmal unsere Freunde anrufen. Wie wir leider erfuhren waren sie bereits weiter in Permitri, wir verabredeten uns fuer den uebernaechsten Tag um uns noch ein bisschen in Ksamili umschauen zu koennen. Als wir uns so beim rumspazieren umsahen dachten wir erst hier war ein Erdbeben weil total viele Hauser gerade im Rohbau regelrecht zusammengebrochen waren, aber als wir unseren Wirt dannach fragten sagte er das die Regierung alles niederreisen laesst. Da in Albanien ein regelreichter Bauboom herrscht seit es dem Kommunismus nicht mehr gibt und wild ohne Genehmigungen gebaut wird. Wenn man bedenkt das die Leute ihr ganzes Geld zum bauen hernehmen und es meisst so teuer und aufwendig ist an so eine Genehmigung ueberhaupt zu kommen das der kleine gar keine Chance hat diese zu erhalten dann ist das auch sehr schlimm. Wegraumen tut jezt diese eingestuerzten Bauten niemand ob es dann nicht besser aussieht wenn gleich ein Haus dasteht als wie so ein zusammengefallener Rohbau? Wir reden hier nicht von ein oder zwei solchen Ruinen sondern in einer kleinen Stadt wie Ksamili gibt es ueber 200!!!

 

Dannach machten wir uns auf den Weg nach Permitri und trafen abends auf Addit und Aigla und tranken erstmal den hier so ueblichen Raki. Naechsten Tag waehrend die beiden bei der Arbeit waren machten Rudi und ich einen Ausflug zur nahegelegenen heissen Quelle, schauten uns den spektakulaeren Canion an und fuhren einen abenteuerlichen Weg in ein kleines Bergdorf. Dort wurden wir von einer Dorfbewohnerin in ihr Haus eingeladen, bekamen Tee, Raki, gefuellte Paprika und durften uns das Hochzeitsvideo der Tochter ansehen. Beim Abschied wurden noch ein paar Bilder gemacht, die Adressen getauscht und dann machten wir uns wieder auf den Weg um unsere Freunde zum Abendessen zu treffen. Dieses Doerferl besteht vielleicht aus 10 Hauserln und einer Kirche. Hier sieht man nicht so oft Fremde und natuerlich waren wir ein wilkommener Zeitvertreib und trotz verschiedener Sprache schafften wir es trotzdem uns zu verstehen.

 

 

 

 

 

 

 

Dannach ging es weiter fuer uns nach Korce, dort waren wir gerade mit der Zimmersuche beschaeftigt als ein Radler mit einem Hund zu uns kam und uns auf Englisch seine Hilfe anbot. Er zeigte uns ein guenstiges Zimmer und beim Kaffee erfuhren wir das er Amerikaner ist und bereits seit 10 Jahren in Albanien lebt und als Pfarrer arbeitet.Ja so trifft man die verschiedensten Leute, verschiedene Nationen und verschiedene Berufe. Wir blieben nur eine Nacht weil wir einen Abstecher nach Mazedonien machen wollten. Wir wollten eigentlich nur eine Runde reinfahren einmal um den Lake Ohrid und abends wieder nach Albanien zurueck aber da es genau an diesen Tag in Mazedonien wie aus Kuebeln schuettete blieben wir ueber Nacht in einen kleinen Staedtchen namens Struga. Naechsten Tag waren die Klamotten noch nicht trocken so blieben wir noch einen Tag dann ging es endlich wieder zurueck nach Albanien. Nass und Kalt das war vielleicht der Grund fuer uns das wir Mazedonien nicht so gern hatten wie Albanien, als Motorradfahrer kriegt man ja auch alles ab.

Am naechsten Tag machten Rudi und ich uns wieder auf den Weg um nach Tirana zu fahren wo wir unseren Nachbar Arnulf von Spital trafen. Er arbeitet seit drei Jahren hier in Tirana fuer die Firma Touch of Sun http://lf-lfconstruction.com/en/ am Bau einer fetten Wohnanlage, insgesamt ca.100 Wohnungen, mit Swimmingpool, Parkwaechter, Security, Fittnessraume und und und. Wir trafen ihn zu einen Kaffee und wurden von ihm und Familie Felsinger aus Seeboden eingeladen auf der " Baustelle" zu wohnen. Wir bekamen eine 90 Quadratmeter Wohnung ( 2 Baeder, Kueche, 2 Balkone, 2 Schlafzimmer) alles moebiliert und unsere KTM, S parkten in der Tiefgarage neben Mercedes, Audi und BMW. Beim Herumspazieren in Tirana fanden wir das man fuer Albanien in Vergleich zu anderen Staedten  am wenigsten Mercedes sieht. Hier gibt es Porsche, Audi, Hammer,...! Von " unserer" Wohnung aus machten wir einen Motorradausflug nach Kruja, fuhren mit Arnulf nach Durres zum Meer und liessen es uns sehr gut gehen in Tirana. Man kann hier toll shoppen, sehr gut essen gehen und wir tranken im Ottakringer ein paar Bier und assen Friddattensuppe. Nach ein paar sehr schoenen Tagen machten wir uns auf den Weg nach Skhodra.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vor vier Jahren waren wir mal mit dem Auto hier aber es hat sich seitdem wie wahrscheinlich ueberall in Albanien sehr viel auch hier getan. Es gibt riesige Neubauten, schoene Fussgaengerpassagen und Geschaeft neben Geschaeft. Ueberall in Albanien wird wie verrueckt gebaut und man hat fast das Gefuehl alles geht ein bisserl zu schnell. Neben den fetten Fahrzeugen in Tirana, sieht man im ganzen Land Mercedes rumgurken, am Land werden trotzdem noch Esel fuer alles eingesetzt, die Maedels stoeckeln hier in Minis und italienischen Designerklamotten rum, alles sitzt und trifft sich beim Kafffee oder Raki, die Bars sind voll am Abend mit der Feierlustigen Jugend, es ist generell ein Leben in den Staedten wie selten wo. Klar beim Kommunismus waren die Leute eingesperrt, es wurde nichts gebaut, alles war grau und jetzt wirds natuerlich genossen, die Hauser in Tirana sind die meisten bunt gestrichen und man merkt die Lebensfreude dieser Leute beim Vorbeigehen.

Ein Land zurzeit voller Gegensaetze neben schicken Boutiquen findet man noch Maerkte, neben Eselskarren fahren die Mercedes rum neben halb zerfallenen Wohnbloecken gibt es schicke Glasbauten, aber fuer Motorradfahrer dennoch ein Paradies, schoene Bergstrecken und viele Schotterstrassen. Die Masken die man ueberall in Venedig findet werden uebrigens auch hier in Albanien gemacht.Uns hat es hier sehr gut gefallen und fuer uns steht fest das wir hierher zurueckkommen werden!

Jetzt geht es erstmal nach Montenegro wo wir noch ein paar schoene Tage an der Kueste verbringen wollen bevor wir dann endgueltig unsere Heimreise antreten werden!

Liebe Gruesse Kerstin und Rudi

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